Die Themen Sicherheit und Internet beschäftigen unsere Zeit. Eigentlich muss man nur an einem beliebigen Tag irgendeine Zeitung aufschlagen, um neue Enthüllungen darüber zu lesen, wie wenig Datenschutz es im Netz gibt. Die Namen Edward Snowden, NSA und BND seien an dieser Stelle deshalb auch nur als Erinnerungsstützen gegeben. Viele Experten sind allerdings längst nicht mehr über die Ausspähungen entsetzt, sondern darüber, wie einfach es die meisten Webuser Angreifern machen. Es fehlt ein Verständnis dafür, dass Kommunikation im Netz nicht sicher ist, wenn man keine zusätzlichen Maßnahmen ergreift. Für das Webhosting sollte man sich deshalb nach den drei Buchstaben SSL umschauen. SSL Zertifikate helfen dabei, die Kommunikation mit dem Server, auf dem die Webseite liegt, abzusichern. Bedauerlicherweise ist der Name SSL Webhosting inzwischen jedoch (leicht) irreführend.
SSL Webhosting müsste eigentlich TLS Hosting heißen. SSL steht für "Secure Sockets Layer" und beschreibt ein veraltetes Netzwerkprotokoll, das der sicheren Datenübertragung dient. Tatsächlich ist inzwischen das Protokoll "Transport Layer Security" (TSL wäre SSL 3.1) Standard. Da sich Ausdrücke wie Webhosting mit SSL jedoch eingebürgert haben, spricht man weiter davon, obwohl es sachlich falsch ist. Aus Gründen der Einfachheit behält dieser Beitrag ebenfalls die Ausdrucksweise SSL Webhosting bei, auch wenn eigentlich TSL gemeint ist.
Webhosting mit SSL funktioniert über ein Zertifikat, das die Verschlüsselung vorgibt. Bildlich gesprochen passiert das Folgende: Ein User ruft eine Webseite auf, die mittels SSL Webhosting gesichert ist. Über die bestehende Verbindung setzt sich das Protokoll und hat nun zwei Aufgaben: Zum einen überprüft es, ob die Daten, die an der einen Seite eingegeben wurden, auf der anderen auch wieder herauskommen. Zudem verschlüsselt es die Kommunikation des Users. Das Zertifikat hilft der Webseite dabei, diese wieder zu entschlüsseln. Versucht sich ein Angreifer zwischen den Nutzer und den Server zu schieben, auf der die Webseite liegt, enthält er lediglich unverständliche Kommunikationsfragmente. Da der Schlüssel individuell erstellt wird, hilft es Angreifern auch nicht, wenn sie einmal irgendeine Verschlüsselung geknackt haben sollten. Die weiteren Webseiten, die durch Webhosting mit SSL geschützt sind, bleiben sicher.
SSL Webhosting sollte sich jedoch nicht nur auf die Kommunikation zwischen einer Webseite und dem Nutzer (oder dem Server und dem Eigner einer Internetpräsenz) beschränken, sondern auch Mails umfassen. Auch diese lassen sich über das Netzwerkprotokoll sichern. Das Verfahren funktioniert dabei wie oben erläutert. Wer einen Mailserver zusätzlich zu einer Maschine für das Webhosting mietet, muss daran denken, ein zusätzliches SSL Webhosting Zertifikat zu erwerben, um maximale Sicherheit zu gewährleisten.
Das Zertifikat für das Webhosting mit SSL kann man beim Hoster selbst erwerben. Der ganze Vorgang ist in der Regel nur eine Frage von Minuten. Der Support des Hosters hilft bei Bedarf auch dabei, dass der Kauf des Zertifikats reibungslos geschieht. Konkret geht es um die Erzeugung des Schlüssels, die vielen Laien Mühe macht. Nicht selten ist Webhosting mit SSL aber auch bereits das Standardangebot eines bestimmten Tarifs. Man bucht jenen beim Webhoster und erwirbt das Zertifikat gleich mit.
Ein abschließender Tipp: Die User sind sehr sensibel in der Frage geworden, ob eine Webseite sicher ist oder nicht. Sie suchen häufig gezielt nach dem SSL Zertifikat. Es macht aus PR-Gründen Sinn, dieses deshalb offen auf der Webseite auszustellen. Dies gilt insbesondere für Personen, die beispielsweise einen Onlineshop betreiben und deshalb sensible Nutzerdaten abfragen.